Dieses Foto zeigt Carl von Ossietzky und seine Tochter Rosalinde von Ossietzky in der Redaktion der Weltbühne am 22. Dezember 1932. Carl von Ossietzky wurde an diesem Tag aus der Haft entlassen. Über den Tag berichtet seine Frau Maud von Ossietzky:
„Eher als gedacht, am 22. Dezember 1932, kam Carl durch die Weihnachtsamnestie Hindenburgs wieder frei. Sein erster Weg führte in ein Zigarrengeschäft und in einen Bäckerladen. Er kaufte Zigarren und Zigaretten aller Art sowie eine große Menge Kuchen und schickte es den politischen Gefangenen zum Weihnachtsfest ins Gefängnis Tegel. Danach ging er ins Büro, wo ich ihn schon erwartete. Alle Mitarbeiter begrüßten und beglückwünschten ihn sehr herzlich. Es herrschte eine solche Freude über Carls Rückkehr, daß wir ein paar Tage später ein regelrechtes Wiedersehensfest feierten. Am 1. Januar übernahm Carl wieder die Leitung der Weltbühne.“ (Ossietzky, M. v.: Maud v. Ossietzky erzählt, 1988, S. 87.)
Seine Tochter Rosaline von Ossietzky (geboren am 21. Dezember 1919) ist am Tag zuvor 13 Jahre alt geworden. Lange blieb ihr Vater Carl von Ossietzky jedoch nicht auf freiem Fuß (nur etwa zwei Monate bis zur Nacht des Reichstagsbrandes).